Menschen auf der Meile - Meilen-Menschen

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Erwin Schütterle: Wahlhannoveraner aus Liebe zur Stadt, Kulturschaffender, Philanthrop und Buchautor. 1944 in Bodenseenähe geboren, verschlug es ihn 1974 unvermittelt nach Hannover. Seitdem ist er einer der größten Fans dieser Stadt. 1981 eröffnete er in der Edenstraße 1 (sein) Kanapee – seinen „Lebenstraum von gelebter Gastfreund-schaft, verbunden mit aufmerksamem, hautnahem Kunstgenuss“. 27 Jahre lang führte er die „Wein- und Konzertstube mit Kultstatus“ durch insgesamt 3.625 „Große Konzerte im kleinen Rahmen“.

Erwin Schütterle wohnt auf der Lister Meile. Er engagierte sich umfangreich im Freundeskreis Hannover e.V. und wirkt seit Jahren mit Herzblut daran mit, „das innere und äußere Erscheinungsbild Hannovers ins rechte Licht zu rücken“. Nun ist er auch noch Buchautor.

Mit Erwin Schütterle ein Gespräch bei einem entspannten Spaziergang über die Lister Meile zu führen, ist fast unmöglich. Immer wieder trifft er Freunde und Bekannte aus 40 Jahren Hannover.
„Die Lister Meile ist für mich im positiven Sinn ein Dorf,“ erklärt Erwin Schütterle begeistert. „Was viele nicht wissen: Die Hälfte der Lister Meile gehört zur Oststadt und nicht zum Stadtteil List. Für mich und viele andere Menschen zählt die Oststadt jedoch eh zur List. Als ich mich aus dem Kanapee zurückzog, war ich sehr froh, eine schöne Wohnung direkt an der Lister Meile gefunden zu haben. Ich sage, dass ich ‚in die Stadt gehe’, wenn ich auf die andere Seite des Bahnhofs wechsle. Ich empfinde das manchmal fast wie einen Zeitenwechsel. Trotzdem ist man auf der Lister Meile ‚mitten im Leben und mitten in der Stadt’. Ich habe vor einem halben Jahr mein Auto verkauft und es seitdem nicht vermisst. Der Bahnhof und die Öffis sind so nah, dass man es eigentlich nicht braucht.
Ich mag die Lister Meile. Sie entschleunigt; hier hat Hektik keine Chance. Es gibt noch zahlreiche nette Geschäfte, die von ihren Inhabern geführt werden, die man kennt und die ihre Kundschaft kennen. Über immer mehr einladende, unkomplizierte, gastfreundliche Straßencafés freue ich mich, die sich stark vermehrenden modischen Friseure, Bäcker und Telekommunikationsläden nehme ich in Kauf. Dafür wünsche ich mir, dass die Vermieter auch den individuelleren Geschäften eine Chance geben und damit den besonderen Lister-Meile-Flair stärken und erhalten.
Das Lister-Meilen-Fest oder unser Weihnachtsmarkt sind absolut unspektakulär und trotzdem total beliebt, weil sie eine ganz eigene heimelige Atmosphäre haben.“

Seine Engagement und seine Begeisterung für Hannover drückt Erwin Schütterle schon seit Jahren in seiner monatlichen Stadtkind-Kolumne „Mein gel(i)ebtes Hannover“ aus.
„Eine Stadt besteht nicht nur aus Gebäuden, Wirtschaft, Rathaus, Natur, Kultur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Zu einer Stadt gehören auch ihre Bürgerinnen und Bürger mit all’ ihren Stärken, Emotionen, Macken und Eigenarten. Erst sie machen eine Stadt menschlich, für ihre Bewohner l(i)ebenswert und für Besucher interessant“, meint Erwin Schütterle. Die besten seiner Kolumnen sind nun in einem Buch erschienen.

„Natürlich Hannover! Kleine Geschichten aus einer großen Stadt“ von Erwin Schütterle – direkt vom Autor, der das Buch sehr gern signiert.

www.natuerlichhannover.de
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